Es war der erste Sonntag im Februar. Ein sonniger Sonntag, wie es auch einer im Lenzmond hätte sein können. Von Schnee war weit und breit keine Spur zu sehen, also ein idealer Tag unseren Mountain-Bikes die Sporen zu geben. Die Tour über Sisseln, Frick, Linn, Bözberg auf die Sennhütte war sonnenmässig optimal gewählt, die kalte und kräftige Biese blies uns aber hartnäckig gegen die Stirn und drückte unser Tempo. Nach einem kurzen Halt und einem obligaten, erfrischendem Quöllfrisch, ging die Reise weiter über Galten in Richtung Rheinsulz. Leider wurde unser Tross aber kurz vor Schlatt durch ein, für die meisten Ohren, unüberhörbares Zischen aprupt gestoppt. Ein platter Reifen an seinem neuen Opium-Bike, dass war jetzt wirklich nicht was Urs noch brauchte. Doch uneigennützig wie er ist, nutzte er diese passende Gelegenheit, um seiner liebsten Babette die Folge «1» von «Wie repariere ich einen platten MTB-Reifen mit 5 Personen in nur 30 Minuten» demonstrieren zu könnnen. Die Demontage, des aus Hügi-Nabe und DT-Swiss-Felge bestehenden Rades, war für den geübten Schreinermeister natürlich ein Klaks und er benötigte hierfür weder Stemmeisen noch Geisfuss. Auch mit dem Abziehen des Mantels verschaffte er sich bei Babette enormen Eindruck, passierte das Ganze doch ohne Fluchen und Explosionsgeräusche. Das Finden des Corpus delicti, war jetzt aber doch etwas aufwendiger und verlangte nach feminem Spürsinn und Feingefühl. Hier kam jetzt endlich Babette’s grosser Moment und als erste im Team, erspähte sie den bösen Dorn im Auge.. äähh im Schlauche. Präziese und ohne Narkose entfernte sie den Bösewicht mit ihren messerscharfen Fingernägeln aus dem Latex. Das überweltigende Händeklatschen aus unserer Männerrunde war ihr für diese Tat sicherlich gegönnt. Alter Schlauch weg, neuer Schlauch rein und her mit der Luft aus der Patrone. Nach einer kurzen technischen Einführung in die Welt der Aerodynamik und Regelungstechnik, wollte Hansi seine neu hitech Anschaffung demonstrieren. Nun ja, es schien eine wirklich einfache Sache zu sein, mit diesem rafinierten Ventil aus des Schreiners Werkzeugtasche, doch keine Spur von Luft. Nach ein paar unglaubwürdigen technischen Erläuterungen über mögliche Ursachen, übergab Hansi den Fall an unseren IT-Projektleiter Pablo el Torro. Dieser diagnostizierte schnell und präziese, dass die Patrone wegen vorgängigem Gebrauch, bereits luftleer war. Nun gut, das kann auch einem erfahrenen Zargensetzer wie Urs passieren, ist aber kein wirkliches Problem, da Mann ja noch weitere Patronen im Rucksack schleppt. Erneut eine kurze technische und langatmige Erklärung und… Pause.. und.. Fluchen! Naja, diesmal hatten die Patronenmacher das Gewinde vergessen, ist somit inkompatibel zu Hansi’s geilem Luftventil! Kein Grund nervös zu werden, denn dies könnne auch bei normalen Schrauben vorkommen und schliesslich hätte man ja auch noch gut trainierte Muskeln und eine Pumpe im Köcher. Siehste, ist doch alles so einfach und nach 30 Minuten war, dank grosser Unterstützung aus dem Biker-Kollegium, auch das Hinterrad wieder an seinem Opium! Jungs, let’s go home now …. [Bilder]