Auch wenn sich uns der Feldberg bereits zum zweiten Mal hinter tiefhängenden Regenwolken verweigerte und die angebliche Wasserresistenz unserer Bikedress im Dauernieselregen kläglich versagte, so waren die vier SACCC-Tage im Schwarzwald trotzdem ein einmaliges und unvergessliches Bikeerlebnis.
Im Folgenden der ausführliche Tourenbericht von Tscheibi:
Pünktlich um 08:00 Uhr trafen sich 14 Biker aus dem Fricktal bei Werni in Rheinsulz zur heurigen Biketour.
Das Teilnehmerfeld bestand aus: Tscheibi Winter, Roger Näf, Rainer Müller, Rene Kapeller, Rick Schraner, Werni Schraner, Paul Hiltmann, Michèle Obrist, Vik Obrist, Geni Sandmeier, Freddy Zimmermann, Wisel Binkert, Kurt Eitzinger, Robi Weiss und unser treuer Buschauffeur Richi Gasser.
Nach einer kurzen Information und Verpflegung bestiegen wir gutgelaunt unsere Bikes und fuhren nach Laufenburg, und von dort über die Grenze ins Land wo wir ziemlich sicher „Fussballweltmeister“ werden. Ein vom Regenwetter aufgeweichter Singletrail dem Andelsbach entlang führte uns nach Görwihl und via Dachsberg nach Oberibach zum Rest. Kranz. Nach einer kleinen Stärkung (Fastfood im Schwarzwald) ging es im Regen weiter Richtung Schluchsee nach Altglashütten. Beim dortigen Geissenauftriebsfest mit Bier und Schnaps, nicht zu vergessen unsern Schnupf, wärmten wir uns wieder auf. Die angeregte Diskussion um „Steuern am Fiskus vorbei , und hohe Mehrwertssteuern wollte nicht mehr aufhören. Aber Angie wird es schon richten. Das letzte Teilstück hinunter zum Tagesziel in Lenzkirch war ein leichtes ausrollen. Ein ständiges Auf und Ab begleitete uns während dieses ersten Tages, und am Schluss hatten wir gut 70 km und mühsame 2000 Höhenmeter vernichtet. Eine tolle Leistung angesichts dieser schlechter Witterung.
Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Altglashütten und die steile Rampe hinauf zum Kapellenkopf auf 1173 Höhenmeter. Auf Waldwegen ging es anschliessend weiter via Bärenhalde zum Feldsee, nur einen Katzensprung vom Feldberg entfernt. Dieser aber war dick in Nebel eingehüllt und die Temperaturen waren auch schon beinahe winterlich kalt. Schweren Herzens beschlossen wir den Feldberg auszulassen. Im Landgasthof Raimartihof wärmten wir uns auf und verköstigten uns mit Schwarzwälder Spezialitäten oder Gallowaysteaks. Der darauf folgende Panoramaweg dem Osterbach entlang wäre aussichtsmässig ein Highlight gewesen, aber die Nebelfetzen und der Regen hatten etwas dagegen. Ueber Kirchzarten erreichten wir am späten Nachmittag dann unser Etappenziel in Freiburg. Nach einem kurzen Abstecher durch die Fussgängerzone genossen wir den Abend am Fusse des Freiburger Doms mit einem einheimischen Bier. Prost!! Ein tolles Nachtessen und die anschliessende Pubrunde entschädigten uns für den verregneten Tag. Trotz allem hatten wir wiederum 50 Km und 750 Höhenmeter zurückgelegt.
Trockenes Wetter und ein reichhaltig und schmackhaftes Frühstücksbuffet waren der richtige Aufsteller für den heutigen 3.Tag. Der lange Waldaufstieg nach Horben kostete viele Schweissperlen und Kraft, aber es sollte noch viel besser kommen. Der brutal steile und ruppige Wanderwerg hinauf zum Geisshübel schafften aber nur unsere besten Klettercracks Rick, Kurt und Tscheibi. Eine Topleistung. Trotzdem erreichten Alle, natürlich wieder bei Regen, unser Mittagshalt im Hotel „zur Halde“ an der Schauinslandstrasse. Schon wieder 900 Höhenmeter wurden seit Freiburg zurückgelegt. Im ehrwürdigen Rittersaal mit den schönen Burgfräuleins als Serviertöchtern tafelten wir wie zu guten alten Zeiten. Ueber Muggenbrunn – Wieden und um den Belchen herum bikten wir weiter und wurden abrupt von einer Herde Lamas gestoppt. Wer getraut sich am nächsten zu ihnen hinzugehen um nicht angespuckt zu werden? Wir hatten Glück! Leider wurde die letzte Abfahrt am Böllenbach hinunter nach Wembach von einem bösen Crash überschattet. Michèle und Tscheibi hatten wirklich einen Schutzengel dabei, aber der Sturz hatte an Ihnen und den Rädern etliche Spuren hinterlassen. An ein weiterfahren war nicht mehr zu denken. Zum Glück hatten wir ein Begleitfahrzeug dabei und so konnten die Beiden anschliessend nach Fröhnd chauffiert werden. Die Wunden wurden verbunden und die Bikes durch Rainer unserm Supermechaniker gewartet und neu eingestellt. Vielen Dank allen Helfern. Bei der heutigen Etappe legten wir wiederum 50 Km und 1400 Höhenmeter zurück. Das absolute Supergaudi des heutigen Abends stand uns aber noch bevor. Das berühmtberüchtigte „Wildsauessen“ wie zu germanischen Zeiten. Nach alten Bräuchen und Rezepten werden die Fleischstücke mit speziellen Zutaten im Ofen gebraten und anschliessend auf einem riesigen Holzbrett dem Gaste ohne Besteck serviert. Ein Riesenschmaus und das Wichtigste dabei, man braucht keine Tischmanieren zu beachten. Alles kein Problem, wir sind ja anpassungsfähig. Dazu gab es selbstgebrautes Bier aus dem Einhorn. Ein toller Abend, der sicher in die SACCC – Geschichte eingeht.
Das Wetter am Sonntagmorgen präsentierte sich leider von seiner schlechtesten Seite. Regen, Regen und nochmals Regen. Trotzdem bestiegen wir unsere Bikes und kletterten hinauf zum Herrenschwander Kopf auf 1152 Metern, und von dort vorbei an der Antonihütte hinunter nach Todtmoos. Ueber Wehrhalden und Herrischried fuhren wir, nicht besonders motiviert und ohne Zwischenhalte via Hottingen und Laufenburg zurück nach Rheinsulz. Total durchfroren und durchnässt, mit schon Schwimmhäuten an den Händen, beendeten wir unsere Auffahrtstour 2006. 55 Km und 1000 Hm betrug die heutige Regenetappe.
Rene Kapeller, unser GPS – Navigator und Tourfotograph überraschte uns anschliessend mit einer tollen Geste. Wir durften bei ihm duschen und als Krönung lud er uns dann noch zu Pasta und Wein ein. Vielen herzlichen Dank, wir kommen gerne wieder!! Ein würdiger Ausklang einer nicht immer einfachen Biketour. Prost und Pries guet Schnupf!!!
In den letzten 4 Tagen bewegten wir uns in einem tollen Bikerevier im südlichen Schwarzwald und absolvierten ca. 230 Kilometer und 5200 Höhenmeter. In Anbetracht der widrigen Umstände eine starke Leistung einer gut harmonierenden und verschworenen Truppe, bei der auch das Gesellige nie zu kurz kam. Und zuletzt einen speziellen und aufrichtigen Dank an wirklich Alle, die mitgeholfen haben dass dieser Anlass so reibungslos abgelaufen ist. Wir freuen uns schon auf die Biketour im nächsten Jahr.
Apropo 2007. Laut neusten Insiderinformationen führt uns die nächste Biketour im Sommer ins sonnige Tessin. Espresso, Vino, Pasta, Pizza, Grotto, Dolce vita………………!!!!!!!!!!!! Tscheibi Winter, Ittenthal [Bilder]