Per MTB über den Passo del Narèt

Die Idee, mit meinem MTB von Norden in’s Valle Maggia einzudringen, ist bereits ein paar Jahre alt und ebenso alt ist die Erkenntnis, dass dies mit grosser Wahrscheinlichkeit keine «Blüemlitour» werden wird. Anfänglich schwebte mir vor, eine Route vom Nufenenpass aus zu nehmen, um dabei die Passhöhe von 2478m weitgehend halten halten zu können. Die Einsicht, dass das dortige Terrain aber nicht für Biketouren geschaffen ist, kam schon sehr bald und so suchte ich nach realistischeren Passagen, welche etwas südlicher lagen und vom Val Bedretto aus gestartet werden konnten. Hier boten sich die Pässe Cristalina (2568 m) und Narèt (2438 m) an. Ich entschied mich für Letzteren, da dieser weniger hoch war und mehr fahrbares Gelände versprach. Meine Tour startete in Ronco (Bedretto), wo ich mein Auto auf dem Parkplatz des Chalet Stella Alpina Sagl für ein paar Tage abstellen durfte. Der Einstieg auf der anderen Talseite, folgte auf steilen, aber gut fahrbaren Pfaden, der «Strada degli Alpi» bis zur «Alpeggio di Cristallina» (1800 m). Köstlichen Käse aus eigener Produktion soll es hier geben, aber mein Lunchpaket war bereits gepackt und der Rucksack ohnehin schon zu schwer. Gut so, denn ab hier waren für die nächsten zwei Stunden die Disziplinen «Tragen» und «Schieben» angesagt. Der Aufstieg bis zur Abzweigung Cristalina resp. Narrèt, die sich auf einer kleinen Hochebene (2214 m) befindet, war steil und steinig, aber wunderschön und menschenleer. Das Ziel war jetzt in Sichtweite und es trennten mich nur noch 220 Höhenmeter und ein beschwerlicher Pfad durch eine Gerölllawine von ihm. Pünktlich zur Mittagszeit erreichte ich den «Passo del Narèt» und wurde mit einer tollen Sicht gegen Süden und auf den Lago del Narèt belohnt. Nach der verdienten Verpflegungspause am See und einer Funktionsprüfung meiner Bremsanlage, ging es jetzt bergab durch’s Val Lavizzara, entlang des Lago Sambuco, nach Fusio, wo mich Babette und Urs in Empfang nahmen und wir uns ein wohl verdientes Bier gönnten. [Bilder]