146 Tage nach dem 9.1. treten wir unsere Reise (als Partner) an. Unser Ziel: Km.67. El Quseir Road Marsa Alam, Egypt Es ist 3.15 h a.m. unser zuverlässiger Fahrer Urs hält Wort, steht mit bis auf das Dach bepacktem Bus und kleinen Augen vor der Tür. Es geht los. Die 4,5 Stunden Flugzeit meistern wir spielend, tatsächlich wurde nach der Revolution erneut die Sommerzeit eingeführt, somit hat der Tag heute für uns 1 Stunde weniger. Der erste Kontakt mit Ägypten: es sind um die 40°C.
Keine Bange vor der Visaausgabe…hier wird gestempelt was das Zeug hält. Das Visum kostet jetzt plötzlich 25 Euro/Person…wir sind in einem anderen Land angekommen. Wir sind die einzigen Fahrgäste und dank Chauffeur schnell in unserem Zuhause für die nächsten 14 Tage: Das Hotel «Sol y Mar Solaya». Auf in eine andere, eigene Welt, sie nennt sich «all inclusive». Wir werden mit einem Armband versehen (wir merken bald, dass wir vermutlich die einzigen sind, die diesen Umstand nicht zu schätzen wissen), es geht ein Stück durch die Anlage zu unserem geräumigen Meerblick-Zimmer. Es trägt die Nummer 356. Die sei erwähnt, da es nicht selbstverständlich war, dass es bei dieser Nummer blieb (little Insider, wir waren nach sehr kurzer Zeit sehr «bekannt»).
Nach kurzer Akklimatisierung sind wir hungrig und suchen das Safari Restaurant auf. Das Buffet ist bunt gemischt, es ist für jeden Geschmack etwas dabei, die kulinarischen Aussichten sind hoffnungsvoll.
Die Temperatur verlangt Bikini & Badeshort und unsere Neugier das sofortige Erkunden der Anlage. Vor allem aber wollen unsere Füsse ins Meer. Schnell machen wir Bekanntschaft mit den Angestellten (die Mehrheit der Männer heisst Mohammed) die durchweg freundlich sind und sogar schwiezerdütsch sprechen. Das Chuchechästle ist die Verbindung zwischen Arabisch und Deutsch und ein «alles klar, alles gut» hat jeder auf den Lippen. Uns wird ein Strandabschnitt zugeteilt, die Towels werden fachmännisch aufgelegt, trotzdem: es wird das 1. und letzte Mal für uns sein, sonnenbaden in Reihe ist nicht wirklich unser Ding. Das Meer lockt, so dauert es nicht lange bis René darin verschwunden ist. Der Weg hinein ist steinig, schon bald jedoch kann man die ersten bunten Fische im klaren Wasser sehen.
Am nächsten Tag besucht uns der Reiseleiter und informiert uns über Ausflugsmöglichkeiten. Wir sind nun inspiriert, jedoch schwebt uns eher eine Erkundung der Umgebung auf eigene Faust vor. Irgendwie sehen uns die Menschen seltsam an als wir die Frage nach einem Mietwagen stellen…Auch unserer Bändchen haben wir uns bereits entledigt, ein seltsames Paar die aus Zimmer 356, vielleicht Hoteltester? Wir sind informiert und ziehen wieder von dannen. Die morgendliche Poolsession weckt die Lebensgeister von René, der bräunungstechnisch schnell auf der Skala ganz oben steht. Wir wandern nach dem Frühstück am Beach entlang und entdecken «unsere Bucht». Ein schöner, windgeschützter Platz mit 2 Liegen, 1 Sonnenschirm und herrlichem Blick aufs Meer. Der Einstieg auch hier steinig, daher geht ohne Schuhe nichts. Mit Taucherbrille sehen wir, dass die vielen Seeigel sicher ihre Freude an einem unserer Füsse gehabt hätten. Auch hier finden sich viele bunte verschiedene Fische beim schnorcheln. Abgekühlt suchen wir Erholung von der Erholung und bauen einen Steinturm bevor wir uns den Büchern widmen die wir unbedingt fertig lesen wollen. Der Zeitplan ist straff könnte man denken, so fallen uns nach kurzem lesen bereits die Augen zu, was das beenden des Buches in die Länge ziehen wird.
Zurück durch die Hitze ins Poolrestaurant, unser Ritual wird ein Tomaten-Gurkensalat den wir uns nach dem Vormittagsprogramm mehr als verdient haben.
Mein dynamischer Reisepartner lässt keine Minute verstreichen ohne eine neue Erkundungstour auszuspähen. Wir haben ein Boot in der Ferne entdeckt…wir kommen darauf zurück bzw. laufen in der Gluthitze dorthin…
Vorher steht eine Reise nach al Qusair, neben Port Ghalib die einzige Möglichkeit in erreichbarer Nähe des Hotels typisches arabisches Leben zu erspüren. Eine interessante, aufwühlende, ernüchternde kleine Reise in eine wiederum ganz andere Welt. Wenn sich eines mit Sicherheit sagen lässt dann, dass wir einen kleinen Einblick bekommen haben, jenseits des Hotellebens. Wir besichtigen die koptische Kirche, eine der Moscheen, angenehm kühl trotz fehlender AC, fahren weiter durch den kleinen Ort zur Phosphatfabrik (http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Qusair) und bekommen Einblick in das «Museum» des …… der seinerzeit Vögel und jegliches Getier gesammelt und ausgestellt hat. Wie überstürzt die Räumlichkeiten verlassen wurden gleicht dem letzten Arbeitstag vor unseren Ferien und ist auf diesem Foto sichtbar.
Kleiner Zwischenstopp am Hafen und eine Tee-Erfrischung. Offenbar wird heute Abend noch reger Publikumsverkehr erwartet, die vorbereiteten Tische laden zum verweilen ein.
Ab hier laufen wir in Begleitung der Kids-Street-Gang die sich offensichtlich nicht mehr von René trennen wollen durch viele Gassen die den für uns gewöhnungsbedürftigen, normalen Alltag zeigen. Nächster Halt ist der Gewürz und Parfümshop von Mohamed. Bei Malventee verfällt René Tutanchamun und der Curry ist scharf, wirklich scharf.
Unser Ziel war auch, uns ein sehr genaues Bild der Ägypter zu machen, lets introduce: Maat & Osiris – liegen unsere Wurzeln etwa doch in Ägypten?
Bei unseren täglichen Spaziergängen lernen wir sämtliche Ecken der Anlage kennen. Auffallend ist der Rasenmähermann der auch vor Quiet-Zones nicht Halt macht und schier stoisch seinem Beruf nachgeht. Er beherrscht seinen Job, der Rasen ist unschlagbar weich. So weich, dass wir unser Frühstück bei einer Tasse Café auf genau diesem ausklingen lassen. Das wird uns fehlen.
Wie erwähnt, ist uns «Nichtstun» nicht in die Wiege gelegt, so brechen wir am Abend auf nach Port Ghalib. Die Fahrt dauert 10 Min., angekündigt war, dass 2 h für die Besichtigung ausreichen, wir werden dies am Ende des Tages bestätigen. Attraktion ist die Marina, umsäumt von mehreren kleinen Bars, Shishaclubs, Wohnungen und Immobilienbüros. Mit uns ist das Glück – so viel steht fest. Wir schlendern an einem der Boote vorbei, entdecken einen Schweizer Schriftzug auf einem Boot, René erregt die Aufmerksamkeit eines Mannes der «auf» einem Boot umherschlendert. Schnell sind wir im Gespräch und noch schneller an Bord. Wir machen Bekanntschaft mit dem echten Seemann Bako Bossa (Mohamed). Er ist angenehm aufgeschlossen und gibt uns einen Rundgang auf dem Boot, Einblick in seine Fischfänge und lässt René das Motorboot steuern! Es ist ein wirklich schönes, erfrischendes Erlebnis, ganz sicher sind wir die einzigen Gäste die in den 2 Std. die wir zur Verfügung haben diese Chance hatten. Danke Boka Bossa, wie versprochen senden wir Dir die Pics.
Der nächste Tag ist angebrochen, heute ist doch ein guter Tag den Aqua Park zu besuchen. Schnell ist klar, dass die höchste Rutsche die einzige ist die in Frage kommt – sie wird fortan hoch von einem Schweizer Hünen frequentiert. Angefangen wie jeder normale Rutscher steigert er sich alsbald zum Rutschchampion und gelangt mit den Füssen bis zum Beckenrand. Die Augen derer die es sehen weiten sich, ich kann`s verstehen. Vermutlich ist noch niemand auf diese Idee gekommen… ganz klare Renéaction
Zu den Highlights gehört sicher unsere Bekanntschaft mit Salah, einem echten Beduinen. Zwar gibt es die Ausflugsmöglichkeit zu Beduinen vom Reiseveranstalter aus, das – wen wundert es – gefällt uns aber nicht, wir möchten etwas anderes, was echtes. Salah (schnell finden wir eine gemeinsame Sprache) beantwortet unsere Fragen, stellt uns welche, führt uns durch das Wasser, erklärt was sich alles darin tummelt, beeindruckend. Uns freut`s und dem nicht genug, wir verabreden uns mit Salah für eine Safari durch die Wüste. Nur wir beide und der Beduine. Genau so haben wir uns das gedacht. Einen Tag später ist es soweit, wie verabredet sind wir um 15.00 h an seinem Palmenzelt, es gibt frisch aufgebrühten Café â la Beduine und dann einen in feinen Zwirn geschwungenen Safariguide. Ab in den Jeep, kurzer Stopp an der Tankstelle, nun ohne Schuhe ist das Pflaster heiss, sehr heiss René. Es geht in ziemlichem Tempo durch die Wüste, wir sehen Kamele, davon eins das nicht mehr atmet, aus der Ferne ein Beduinendorf (näher kommen strikt unerwünscht) und 2 tiefe und leider leere Brunnen. Salah erklärt uns, dass es zuletzt vor etwa 2 Jahren geregnet hat. Wir schauen uns ungläubig an, für uns unvorstellbar. Zu unserer Überraschung sind in der Wüste relativ viele grüne Wüstenblumen und einige Akazienbäume zu sehen. Es soll so sein, dass wenn es regnet, dies nur ganz kurz der Fall ist, dann aber mit solcher Macht auf die Wüste trifft, dass selbst Steinhäuser nicht standhalten können. Wir stehen einige Steinruinen und Palmenstämme. Salah sagt, selbst Kamele kämen in den Wassermassen um. Absolut nicht vorstellbar für uns. Es geht einige Zeit durch die Wüste, Phosphat wird dort abgebaut und die Beduinen suchen nach Gold. Um den Sonnenuntergang zu beobachten fährt uns Salah auf einen Berg, Schotterberg, eine Spitze mit vielen Steinen wie beschreiben wir es am besten. Nie hätten wir gedacht, dass dieser Jeep dort oben platziert wird. Er wurde! [Bilder]