Unsere Engadiner Ski- und Snowboardtage im Dezember sind für uns eigentlich so fix, wie für andere Leute die darauffolgenden Weihnachtstage. Seit über 15 Jahren begeistert uns dieses einmalige Tal am östlichen Zipfel der schweizer Alpen. Frau Holle liess sich dieses Jahr zwar sehr viel Zeit, doch just ein paar Tage vor unserer Abreise kam der sehnlichst erwartetet Schnee.
Für die Bahnreisenden, Babette, Urs, Werni und mich, piepste der Wecker an diesem Donnerstagmorgen bereits in aller Herrgottsfrüh, denn der Inter-Regio nach Chur verliess Frick pünktlich um 5:42.
No Problem! Gut gelaunt und voller Vorfreude war die Reise eine kurzweilige und die Fahrt mit der RoB (die derzeit übrigen für eine Eintragung in die Welterbeliste der UNESCO kandidiert) über die Albulastrecke faszinierte nicht nur unsere neue Skibegeisterte Babette.
Kurz nach dem Albulatunnel begrüsste uns das Engadin mit einem Postkartenwetter, wie es schöner nicht hätte sein können. Nach einem herzlichen Empfang im Hotel Misani in Celerina, erreichten auch unsere Allradfreunde aus dem Subaru-Impreza- und Suzukiteam (Jutta, Annelise, Erich, Roli, Horst und Fredy) ihr Ziel.
Das herrliche Wetter lockte und eine knappe Stunden später gondelten wir bereits in Richtung Marguns/Corviglia. Die Schneeverhältnisse waren genial und schon nach kurzer Einfahrtzeit zogen unserer Ski- und Snowboardkanten ihre Spuren durch die weisse Pracht, als wäre nie ein Sommer dazwischen gewesen. Auch wenn
wir slbstverständlich ein seriöses Vorbereitungstraining absolvierten, wollten wir’s denoch sachte angehen und so gönten wir uns schon bald eine ausgedehnte Mittagspause in der Gartenterasse auf dem Piz Nair (3056 müM) – herrlich!
Die Zeit verging und nach ein paar wärmenden Schümli-Pflümli in der Marguns, waren wir einmal mehr die letzten Passagiere, die in den Gondeln nach Celerina, die Aussicht auf ein Engadin by Night geniessen konnten. Nach einem kleinen Hors d’oeuvre in der hoteleigenen Bodega – die grandiose Ambiente in diesem alten Gewölbekeller muss man einfach erlebt haben – liessen wir uns vom Misani Küchemteam einen excelenten Viergänger servieren.
Nach einem langen und intensiven Tag drückte allen die Müdigkeit auf die Augen und so konnte uns auch kein magischer Flaschengeist in unseren orientalischen Hotelzimmer aus 1000 und 1 Nacht etwas anhaben. Auch am Freitag präsentierte sich das Engadin von seiner schönsten Seite und wenn auch die Schneemengen nicht üppig waren, es reichte und die Qualität stimmte.
Am Samstagmorgen durften wir dann auch noch Babs und Dolores im Snowteam begrüssen und wir konnten es kaum erwarten, den beiden Schneehasen das weitläufige Skigebiet rund um die Gorviglia zu zeigen.
Leider überdeckte am Sonntagmorgen eine dunkle Wolkendecke das Tal und es machte sich eine leichte Demotivation breit. Doch Urs und Babette, die heute etwas früher einen Skischultermin hatten, benachrichtigten uns telefonisch, dass das ganze Skigebiet um den Piz Nair unter strahlend blauem Himmel läge. Nicht alle wollten dies sofort glauben und es brauchte etwas Überzeugungsarbeit, bis auch Babs und Dolores ihre Trotoir-Highheelers gegen Skischuhe eintauschten.
Boah Leute, was wir dann über den Wolken antrafen, war etwas vom Besten dass wir hier oben schon erleben durften und das wirklich lässige daran war, dass die meisten Wintersportler unter der Wolkendecke blieben und uns nur wenige auf den breiten Pisten störten. Wirklich ein grande Finale dieser Sonntag, doch viel zu schnell war auch dieser wieder Geschichte! Etwas Müde, aber mit vielen und schönene Erinnerungen getankt, stand uns jetzt nur noch die lange Heimreise bevor. Schön und erholsam war’s und in der RoB nach Chur, leicht in Trance gefallen, glaubte ich jemanden schreien zu hören: «Engadin, wir kommen zurück!» [Bilder]